Yvonne Diewald  |  08. Aug 2024   |   min Lesezeit

Yvonne Diewald  |  08. Aug 2024  

min Lesezeit

Trauma und seine Spätfolgen

Warum wir als Erwachsene noch Angst vor Menschen haben
Trauma und seine Spätfolgen

Wie Trauma unsere Beziehungen beeinflusst – und was wir dagegen tun können

Beziehungen gehören zu den schönsten Aspekten des Lebens. Sie bereichern unseren Alltag, geben uns Halt und machen uns glücklich – in guten wie in schlechten Zeiten. Doch wie die meisten von uns wissen, können Beziehungen auch ihre Schattenseiten haben. Sie sind oft kompliziert, voller Herausforderungen und können uns sogar emotional erschöpfen. Manchmal fühlen wir uns trotz all der Menschen um uns herum einsam und isoliert.

Aber hier kommt die gute Nachricht: Unsere Beziehungen sind für unser Wohlbefinden unverzichtbar. Studien zeigen, dass Menschen mit gesunden sozialen Verbindungen ein stärkeres Immunsystem haben und sich schneller von Krankheiten erholen.

Es gibt jedoch auch eine unsichtbare Kraft, die unsere Beziehungen beeinträchtigen kann – ein Aspekt, den viele von uns nicht sofort erkennen: Trauma. Traumata aus der Vergangenheit können unser Verhalten in der Gegenwart beeinflussen und uns davon abhalten, gesunde, erfüllende Beziehungen zu führen.

Dieser Artikel beleuchtet drei überraschende Wege, wie Trauma deine Beziehungen beeinflussen kann und was du tun kannst, um diese Herausforderungen zu überwinden.

1. Trauma erschwert es, sich mit anderen zu verbinden

Hast du jemals das Gefühl, dass es dir schwerfällt, tiefere Beziehungen aufzubauen? Fühlst du dich in sozialen Situationen oft isoliert, obwohl du dich nach Verbindung sehnst? Das ist kein Einzelfall. Viele Menschen, die ein Trauma erlebt haben, kämpfen mit genau diesem Problem. Besonders Kindheitstraumata können tiefgreifende Spuren hinterlassen, die sich noch im Erwachsenenalter auf unsere Beziehungen auswirken.

Wenn das Gehirn ein Trauma erlebt, verändert sich die Art und Weise, wie es soziale Interaktionen verarbeitet. Während ein gesundes Gehirn in Beziehungen Liebe und Verbundenheit sieht, erkennt ein traumatisiertes Gehirn vor allem Risiken und Gefahren. Dieser Schutzmechanismus führt oft dazu, dass wir uns von anderen Menschen distanzieren und uns in eine „sichere Zone“ zurückziehen. Das Ergebnis? Einsamkeit und das Gefühl, keine echte Verbindung zu anderen herstellen zu können.

2. Trauma kann dich hypervigilant machen

Unser Gehirn hat eine Hauptaufgabe: uns zu schützen. In der Urzeit bedeutete das, uns vor Gefahren wie wilden Tieren zu bewahren. Auch wenn wir heute keine Angst mehr vor Wölfen haben müssen, bleibt unser Gehirn in Alarmbereitschaft – besonders, wenn wir ein Trauma erlebt haben. Diese übermäßige Wachsamkeit, auch Hypervigilanz genannt, kann dazu führen, dass wir in Beziehungen immer auf der Hut sind und ständig auf der Suche nach möglichen Bedrohungen sind.

Stell dir vor, wie es wäre, ständig in einem „Kampf- oder Fluchtmodus“ zu sein. Eine kleine Meinungsverschiedenheit mit einem Partner könnte zu einem großen Streit eskalieren, weil das Gehirn auf die kleinste Unstimmigkeit überreagiert. Oder du könntest dich in Konfliktsituationen völlig zurückziehen, weil das Gehirn gelernt hat, dass es sicherer ist, sich zu verstecken, als sich der Auseinandersetzung zu stellen.

3. Trauma kann zu Vermeidung und Isolation führen

Ein weiterer Schutzmechanismus des Gehirns besteht darin, uns von allem fernzuhalten, was es als bedrohlich empfindet. Wenn wir in der Vergangenheit traumatische Erfahrungen gemacht haben, können wir unbewusst beginnen, Beziehungen und soziale Situationen zu meiden, um uns vor erneutem Schmerz zu schützen. Diese Vermeidung kann so weit gehen, dass wir uns völlig isolieren – ein Verhalten, das uns langfristig noch einsamer macht.

Ein Beispiel dafür ist Rolf, ein Berufssoldat, der während seines Dienstes traumatische Erlebnisse hatte. Nachdem er nach Hause zurückkehrte, zog er sich immer mehr von seiner Familie und seinen Freunden zurück. Er sprach nie über seine Erlebnisse und litt unter nächtlichen Angstzuständen. Erst nach einer Umprogrammierung in seinem Gehirn konnte er seine Isolation überwinden und wieder Kontakt zu seinen Liebsten aufnehmen.

Der Weg zur Heilung: Wie du Traumata überwinden und erfüllte Beziehungen aufbaust

Wenn diese Szenarien bekannt klingen, gibt es Hoffnung. Die gute Nachricht ist, dass Trauma nicht dein Leben bestimmen muss. Es gibt bewährte Methoden und Programme, die dir helfen können, die Auswirkungen von Trauma zu bewältigen und gesunde Beziehungen aufzubauen. Ein Beispiel ist das REMIND-Programm, das auf neueste neurowissenschaftliche Erkenntnisse setzt, um tief verwurzelte Traumata aufzulösen und Menschen dabei zu helfen, ihr Leben zurückzuerobern.

Durch hirngerechte Prinzipien kannst du lernen, deine inneren Fesseln zu lösen und den Weg für positive, erfüllende Beziehungen freizumachen. Es ist nie zu spät, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und das Leben zu führen, das du dir wünschst. Deine Beziehungen verdienen es, auf einem Fundament der Liebe und des Vertrauens zu stehen – und du verdienst es, diese Beziehungen in vollen Zügen zu genießen.

 

Alles erdenkliche Gute Dir,

Yvonne Diewald

Über die Autorin

Yvonne Diewald ist eine erfahrene Neuro-Coachin und Trainerin, die Menschen dabei unterstützt, tief verwurzelte Muster zu durchbrechen und neue Wege zu persönlichem Wachstum zu finden. Mit ihrem REMIND®-Programm kombiniert sie neurowissenschaftliche Erkenntnisse mit einfühlsamer Begleitung, um nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen. Ihre Arbeit inspiriert dazu, das eigene Potenzial zu entfalten und ein erfüllteres Leben zu führen. Lass Dich von Yvonnes Leidenschaft und Expertise auf Deinem Weg begleiten.

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